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Und Allah nahm eine Handvoll Südwind, hauchte ihm seinen Atem ein und erschuf so das Pferd. - Beduinen-Legende -
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Für viele Menschen etwas Geheimnisvolles, welches nicht erklärbar
ist und was man nur fühlen und nicht beschreiben kann: das Pferd.
Daß ein so großes, starkes, stolzes und oftmals wildes Wesen sich dem Menschen so vollkommen unterwirft, daß es alle seine Kräfte,
manchmal bis zur Selbstaufgabe, in dessen Dienst stellt, verdient Respekt. Und immer wieder ist dabei auch etwas von dem Urwesen des Pferdes zu spüren, das auch unter dem Sattel des Reiters
erkennbar bleibt: der Freiheitsdurst des schweifenden Steppentieres, der in der Bewegung und in der Schnelligkeit des Laufes seine Bestätigung findet.
Dieser Auszug aus dem Geleitwort von Heinz-Heinrich Isenbart zu dem Bildband “Equus” von Robert Vavra verdient es, hier erwähnt zu werden, zeigt er doch, daß Verständnis und Respekt vor der Kreatur
Tier oberstes Gebot für jeden Menschen sein müssen, natürlich auch im Umgang mit Pferden.
Wichtig für jedes Pferd und nicht nur für Pferde, die im Distanzsport
aktiv sind, ist die artgerechte Aufzucht. Wie traurig sind die Pferde dran, die allein gehalten werden, die keine Artgenossen im Stall und auf der Weide haben. Das was sie am dringensten brauchen, entbehren sie.
Nur unter seinesgleichen, in der Gruppe der Artgenossen, finden junge Pferde Sicherheit und Selbstbewußtsein. Nichts ist für einen Absetzer schlimmer als Einsamkeit, Alleinsein mit der Sehnsucht
nach Freundschaft, nach der Nähe und Wärme von Artgenossen. Nur die Gruppe gibt Geborgenheit. In ihr wird die Sehnsucht nach dem Austausch körperlicher Berührungen, ja bis hin zum Kampf,
gestillt. Und nur wer gelernt hat zu kämpfen, der kann auch gewinnen.
Und hier schließt sich der Kreis: ein gutes Distanzpferd hat immer auch eine gute “Kindheit” erfahren.
Man darf Pferde auch nicht ausschließlich als Reitgerät sehen. Man muß sie sehen wie sie geschaffen wurden: nackt und frei. Das Wesen der Pferde kann Menschen adeln, die mit ihnen umgehen.
Also sich die Zeit nehmen und sein Pferd auf der Weide beobachten. So kann man sich seinem Partner Pferd wirklich dann nähern und über äußere Schönheit und Eleganz auch die inneren Werte
entdecken. Selbst in der heutigen Zeit sind die inneren Eigenschaften, die oftmals wegen Schöneit und Ebenmaß vernachlässigt wurden, wieder gefragt. Der richtige Röhrbeinumfang,
das angestrebte Stockmaß oder ein gut eingeschientes Sprunggelenk kann Leistungsbereitschaft, Mut und Treue nicht ersetzen.
- B. + W. Sißmann
Quellennachweis: Robert Vavra, Die Schöpfung des Pferdes - EQUUS -
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